Kommt jetzt der Porno-Pass? Neue Altersverifizierung trifft britische Nutzer
Als wäre das momentane Drama um den Brexit noch nicht genug Aufregung, müssen sich die Briten jetzt mit einem weiteren drohenden Einschnitt auseinandersetzen. Und der betrifft ihren Pornokonsum. Um weiter das Angebot von Sex-Tube-Seiten legal genießen zu können, sollen sich britische User nun mit Hilfe eines so genannten „Porno-Passes“ altersverifizieren.
Dass Pornoseiten eines Altersnachweises bedürfen, ist nicht neu. Und die Regelung ist sinnvoll, schließlich ist das explizite Material nicht für die Augen von Kindern und Heranwachsenden geeignet. Die sollen daher durch eine geregelte Altersverifizierung geschützt werden.
Was in Deutschland bereits gang und gebe ist, sollte im Vereinigten Königreich seit Mai 2018 umgesetzt werden. Doch aufgrund starker Kritik von Datenschützern wird das längst beschlossene Gesetz derzeit noch nicht ausgeführt. Der Vorwurf der Aktivisten: Bürger würden sich durch die Eingabe ihrer persönlichen Daten „gläsern“ machen. Inhaber und Betreiber von Websites mit Adult Content werden deshalb noch nicht zur Rechenschaft gezogen, wenn eine entsprechende Umsetzung des Gesetzes noch nicht umgesetzt ist.
Und jetzt? Ein Kompromissvorschlag sieht vor, dass die Altersverifizierung mittels eines so genannten „Porno-Passes“ geregelt werden könnte. Der Pass soll im Handel, zum Beispiel in Kiosken, erhältlich sein und einen 16-stelligen Legitimierungscode enthalten, mit dem sich der User dann online anmelden kann. Um den „Porno-Pass“ zu erhalten, muss der Käufer sein Alter mit Hilfe seines Personalausweises, Führerscheins oder Reisepasses beim Verkäufer nachweisen.
Allerdings wollen sich die britischen Internetnutzer darauf nicht einlassen, das will eine Studie des Pornoportals xHamster.com heraus gefunden haben. Bei einer sechstägigen Umfrage im März hatte xHamster seine Mitglieder zu den Porno-Pass-Plänen der Regierung befragt und dabei festgestellt, dass nur etwa ein Drittel aller Nutzer vorhat, die neuen Bestimmungen einzuhalten. Und weiter noch: Fast 75 Prozent der Befragten sorgen sich um die Sicherheit ihrer Daten. Auch die Einmischung der Regierung ist für 64 Prozent ein großes Problem. Interessant ist die Tatsache, dass vor allem Nutzer unter 34 die Effizienz der neuen Regelung in Frage stellen.